Urban Exploring, Urban Exploration, UrbEx oder einfach Lost Places. Viele Worte beschreiben dieses Phänomen. Dabei gibt es vielen einen gewissen Reiz, wenn man die Geschichte eines vergessenen Ortes erkundet oder die Schönheit des Verfalls bewundern kann. Natürlich muss man dabei auch den Reiz des verbotenen erwähnen. Für die meisten Fotografen handelt es sich bei diesen Orten um ein wahres Paradies. Man hat die Chance auf eine Einzigartige Fotolocation, auf eine Perspektive, welches viele Menschen so nie sehen können.
Aber Achtung! Vor dem Betreten dieser oft abseitsgelegenen und morbiden Anlagen gibt es einiges zu beachten.
Hat auch dich das Verlangen einen Lost Place zu erkunden und atemberaubende Fotos zu schießen bereits überkommen? Du hast aber keine Ahnung, wie du dies angehen sollst? Der Artikel hilft dir aus Sicht eines Fotografen dabei.

Der Kodex
Take nothing but pictures. Leave nothing but footprints.
Kommen wir zum Kodex. Diese Überschrift ist der wichtigste Punkt in der UrbEx Community. Gemeint ist damit, folgendes:
- Wir respektieren das fremde Eigentum
- Von unserem Besuch wird nichts mitgenommen – auch keine „kleinen Andenken“
- Wir verändern an der Location nichts
- Zu ist zu – wir brechen keine Türen auf und schlagen auch keine Fenster ein
Es gibt aber auch Punkte, die man dieser Liste noch hinzufügen sollte:
- Wir verhalten uns vorsichtig! Es handelt sich oft um einsturzgefährdete Objekte, wo euch auf die Schnelle keiner zu Hilfe kommt.
- Informiere eine Person deines Vertrauens über deinen Standort.
- Zum Schutz der Location geben wir die Koordinaten nicht weiter.
Man könnte diese Liste sicherlich noch um viele Punkte erweitern.

Die Ausrüstung
Beleuchtung
Du wirst schnell merken, dass es beim Fotografieren verlassener Anlagen und Gebäude eine Sache gibt, von der du immer zu wenig hast: LICHT! Sorge also dafür, dass du eine gute Beleuchtung im Gepäck hast:
- Stirnlampe: Eine einfache, wasserdichte und wiederaufladbare Lampe ist für den Anfang ausreichend.
- Taschenlampe: Auch hier gilt – was einfaches für den Anfang ist Ausreichend. Ihr werdet schnell merken, was für eure Bedürfnisse wirklich geeignet ist.
- Falls nötig auch eine LED-Leuchte für deine Kamera.
Stativ
Ohne Langzeitbelichtung wirst du bei Lost Places meist nicht weit kommst. Daher schadet es nicht, wenn du ein Stativ einpackst.
- Reisestativ: Denk dran, dass du dein Stativ immer mitschleppen musst. Die Empfehlung liegt daher ganz klar bei einem Reisestativ mit geringem Gewicht. Ich verwende dafür gerne das Rollei C6i Carbon.
- Eventuell noch ein Ministativ für besondere Aufnahmen / Situationen
Objektive
Hier ist es abhängig davon, was du gerne fotografierst. Ich habe zum Beispiel immer 3 Grundlegende Arten von Objektiven in meiner Tasche:
- Weitwinkel
- Reise-Objektiv
- Makro-Objektiv
Rucksack
Ich empfehle dir, dass du einen Kamerarucksack verwendest, wo du auch für weitere Gegenstände noch Platz findest.
- Regenbekleidung
- Kleines Erste Hilfe Set
- Ein Seil (Paracord mit ein paar Karabiner)
- Akkus / Batterien
- Was zu trinken

Erwartungen
Eines werdet ihr gleich am Anfang lernen: In der Regel sind verlassenen Orte leider bereits zerstört und teils auch beschmiert. Setzt euch also am Anfang keine zu Hohe Erwartungshaltung was die Optik angeht. Das ändert allerdings nichts am Thema an sich. Ihr habt die Möglichkeit, die Geschichte eines Ortes Hautnah zu erleben.
Geht mit offenen Augen, vorsichtig durch die Räume und schnappt euch dabei euren besten Freund – die Kamera. Ihr werdet schnell merken, dass jedes Gebäude seine fotografischen Reize zu bieten hat.